Die Kreuzkröte erobert den Steinbruch Rohden

Erste Wiederansiedlung der Kreuzkröte im Steinbruch Rohden (Landkreis Schaumburg) am 3. September 2020 im Rahmen von LIFE BOVAR

Rinteln, Stadthagen, Rohden. Am 3. September war es soweit: Die ersten aufgezogenen Kreuzkröten im Projekt LIFE BOVAR wurden zur Wiederansiedlung im Steinbruch Rohden ausgebracht. Die Tiere waren zuvor im Sommer dieses Jahres als Laich aus dem benachbarten Steinbruch Bernsen entnommen und in der Erhaltungs-Zuchtstation des LIFE BOVAR-Projektes in Rinteln zu kleinen Kreuzkröten aufgezogen worden. ,,Die Kleinen sind sehr gefräßig und brauchen drei Mal am Tag Futter‘‘ berichtet Projektmitarbeiterin Kim Fasse. ,,So gut gefüttert haben sie auf jeden Fall die besten Voraussetzungen.‘‘

 

Insgesamt 126 Jungtiere machten sich aus ihren Transportboxen flink auf den Weg in ihre neue Heimat im Steinbruch Rohden. Im Gegensatz zu anderen Amphibien haben Kreuzkröten sehr kurze Hinterbeine und bewegen sich vor allem schnell laufend (statt hüpfend) durch ihren Lebensraum. Aus diesem Grund sind strukturreiche aber offene Landlebensräume besonders wichtig für die Amphibien. ,,Im Steinbruch Rohden findet die Kreuzkröte einen optimalen Lebensraum mit vielen kleinen Gewässern vor. Ebenso ist die Vernetzung zu anderen Vorkommen in näherer Umgebung gegeben, sodass wir bei unserem Monitoring bereits ein ausgewachsenes Tier festgestellt haben, das vermutlich aus dem Steinbruch Bernsen eingewandert ist. Durch die Wiederansiedlung kann sich diese stark gefährdete Art im Steinbruch Rohden schneller etablieren und damit wird der Gesamtbestand der Kreuzkröte in dieser Region gestärkt‘‘ erklärt Projektleiterin Dr. Mirjam Nadjafzadeh.

 

Unterstützt wurde das Team von LIFE BOVAR bei der Wiederansiedlung durch Vertreter des Flächeneigentümers (Niedersächsische Landesforsten), der ehemaligen Betreiber des Steinbruchs (NNG, DEUTAG) sowie der UNB Schaumburg.

Eine Fortsetzung der Wiederansiedlung der Kreuzkröte im Steinbruch Rohden ist im Rahmen von LIFE BOVAR auch für die kommenden Jahre geplant

Foto: NABU/Kim Fasse