Exkursion zu Gelbbauchunkengewässern im Steinbruch Segelhorst

 

Steinbruch Segelhorst - Foto: Christan Höppner

Steinbruch Segelhorst - Foto: Christan Höppner

 

9. Juli 2018 - Am Samstag, den 30. Juni 2018, fand im Rahmen des neuen LIFE-Projektes BOVAR – „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“ des NABU Niedersachsen in Kooperation mit dem natour.NAH-Zentrum und der Norddeutschen Naturstein GmbH (NNG) eine Exkursion zum Thema ,,Bau- und Erhaltungsmaßnahmen von temporären Rohbodengewässern für die Gelbbauchunke‘‘ im Steinbruch Segelhorst statt.

Unter der Leitung von Bruno Scheel und Kim Fasse erfuhren die 13 Teilnehmer zunächst im Rahmen eines Vortrags von Möglichkeiten und Maßnahmen, optimale Gewässer für Amphibienarten anzulegen, die auf temporäre – also nur zeitweise wasserführende – Gewässer angewiesen sind. Zu diesen Arten zählen unter anderem die Gelbbauchunke und die Kreuzkröte, die neben der Geburtshelferkröte und dem Kammmolch Zielarten des LIFE-Projektes sind.

Temporäre Gewässer werden von den Amphibien als Laichgewässer genutzt und bieten den Vorteil, die Eier in Gewässer zu legen, in denen keine Fressfeinde, wie z.B. Libellenlarven oder Molche, vorkommen. Natürlicherweise entstanden solche Gewässer in Auenlandschaften, heute kommen sie vor allem sekundär in dynamischen Bereichen vor, wie Abbaugebieten oder auf Truppenübungsplätzen. Bei der Schaffung von temporären Rohbodengewässern helfen in dem Projekt vor allem große Bagger oder Radlader, die die Gewässer ausheben, mit Lehm auskleiden oder verdichten.

Bei der anschließenden Exkursion konnten sich alle Teilnehmer ein eigenes Bild von den Ergebnissen der Maßnahmen durch Bagger & Co. machen, da im Steinbruch Segelhorst vor einigen Jahren im Rahmen des vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Gelbbauchunken-Projektes bereits entsprechende Tümpel für den Gelbbauchunkenschutz angelegt wurden. Durch die langanhaltende Trockenperiode konnten in dem geschaffenen Tümpelfeld während der Exkursion jedoch weder Wasser noch eine der erhofften Gelbbauchunken vorgefunden werden. ,,Aber das ändert sich nach dem nächsten Regen‘‘, ist sich Bruno Scheel sicher. Denn wenn sich die Tümpel das nächste Mal füllen, herrschen hier optimale Bedingungen für die Gelbbauchunke, um ihren Laich abzulegen. Die Exkursionsteilnehmer waren trotzdem beeindruckt, konnten sie doch einen Bereich in einem aktiven Steinbruch betreten, zu dem Besucher ansonsten keinen Zutritt haben.