Erfolgreiche Vermehrung

Junge Gelbbauchunken ausgesetzt

Soest, 05.08.2020 - Im Rahmen von LIFE BOVAR wurden in der Projektregion Soest seit Projektbeginn verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der Lebensräume umgesetzt. So wurden neben Kleinstgewässern zur Fortpflanzung auch Gebüsche entfernt und Steinhaufen angelegt, um einen geeigneten Landlebensraum herzustellen. In den drei Projektgebieten umfassen die Populationen der Gelbbauchunke nur wenige Individuen. Um die Populationen zusätzlich zu den umgesetzten Lebensraumverbesserungen zu stärken, wurde in Abstimmung mit den regionalen Projektpartnern in diesem Jahr eine Zwischenvermehrung zur Bestandsstützung etabliert. Hierbei wird eine Zuchtgruppe bestehend aus mehreren Alttieren der Soester Projektregion in der Amphibienzuchtstation der NABU-Naturschutzstation Münsterland gehalten. Die dortigen Mitarbeiter haben auch schon für andere Naturschutzprojekte verschiedene Amphibienarten mit großer Expertise und großem Erfolg zwischenvermehrt.

 

Auch unsere Gelbbauchunken schritten hier direkt zur Fortpflanzung. Die Larven werden bis zur Metamorphose unter natürlichen Bedingungen gehalten. Dann kommen die Jung-Unken zurück in die Gebiete und werden in die mit LIFE BOVAR angelegten Gewässer in die Natur entlassen. Vorteil dieser Methode ist die hohe Erfolgsquote: da es quasi keine Prädatoren in der Zuchtstation gibt, schlüpft ein Großteil der Eier und die Larven schaffen die Entwicklung bis zur Metamorphose. Insgesamt konnten bisher 384 Gelbbauchunken in die Freiheit entlassen werden – langfristig wird hierdurch die Population gestärkt und die Unken können auch die neu entwickelten Lebensräume besiedeln.

Im Transportbehälter herrscht noch großes Getümmel / Foto: B. Beckers, ABU

Vorsichtig werden die jungen Gelbbauchuken in die neuen Lebensräume entlassen / Foto: B. Beckers, ABU

Junge Gelbbauchunke mal ganz nah / Foto: B.Beckers, ABU


Das LIFE-Projekt „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“ – kurz: „LIFE BOVAR“ – ist ein Förderprojekt der Europäischen Union (EU) und wird mit Mitteln aus dem EU-Umweltprogramm – Schwerpunkt Natur und Biodiversität – gefördert. Unter Federführung des NABU Niedersachsen werden in der achtjährigen Projektlaufzeit verschiedene Maßnahmen zur Förderung von Amphibienarten in insgesamt 35 Projektgebieten umgesetzt.

 

Der Projektpartner im Kreis Soest, die Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz e.V. – Biologische Station Soest, kurz ABU, plant die Maßnahmen und begleitet die Umsetzung vor Ort.