3. Sitzung der überregionalen projektbegleitenden Arbeitsgruppe im Naturfreundehaus Lauenstein

Rinteln, Lauenstein, Salzhemmendorf. Am 8. September fand die 3. Sitzung der überregionalen projektbegleitenden Arbeitsgruppe im EU-Projekt LIFE BOVAR statt. Mit ausreichend Abstand kamen insgesamt 26 Teilnehmer*innen im Naturfreundehaus Lauenstein bei Salzhemmendorf zu der Veranstaltung zusammen.

 

Zu Beginn widmet sich die neue Projektleiterin Dr. Mirjam Nadjafzadeh der Vorstellung des aktuellen Projektstandes und berichtet von den verschiedenen Projektaktionen, welche im vergangenen Jahr durchgeführt wurden. Neben der Umsetzung von Habitatmaßnahmen im Winter lag der Fokus im Frühjahr und Sommer vor allem auf dem Monitoring der Gelbbauchunke. ,,Die aktuellen Zahlen weisen darauf hin, dass die letzten beiden trockenen Jahre der Unke durchaus zugesetzt haben ‘‘ berichtet Nadjafzadeh.  

 

Ein weiteres Thema ist zudem die Ausweitung der Wiederansiedlungszucht. ,,Es ist toll, dass wir neben der Gelbbauchunke in diesem Jahr auch die Geburtshelferkröte und Kreuzkröte in unsere Erhaltungszucht mitaufgenommen haben‘‘ freut sich Dr. Mirjam Nadjafzadeh. ,,Derzeit bauen wir unsere Freilandterrarien, welche den Tieren eine noch bessere Umgebung zum Ablaichen bieten. Vielleicht können wir bereits im nächsten Jahr die ersten Geburtshelferkröten wiederansiedeln‘‘, so Nadjafzadeh.

 

Anschließend berichtet Projektmitarbeiter Dr. Falk Eckhardt über die Ergebnisse der Chytridpilz-Analyse für die beprobten Geburtshelferkröten-Populationen in Niedersachsen, NRW und Thüringen. ,,Insgesamt konnten wir den Pilz bei unserer Beprobung in neun von 27 beprobten Populationen feststellen. Die negativen Befunde in den anderen Gebieten lassen aber nicht ausschließen, dass der Pilz dort ebenfalls vorkommt. Hier muss man vorsichtig sein.‘‘

 

Über die Maßnahmen zur Wasser- und Sedimentrückhaltung im Projektgebiet Tongrube Doberg geht es im nächsten Tagesordnungspunkt. ,,Wir haben bei unserer letzten Maßnahme Anfang des Jahres eine Reihe an Dämmen und Senken angelegt, die die Sedimente zurückhalten sollen. Um den Erfolg nachzuweisen, beproben wir den Gewässerverlauf an verschiedenen Stellen und lassen dann den Trübungsgrad messen‘‘ erklärt Projektmitarbeiter Bruno Scheel.

 

Zudem berichtet Christoph Petersen als Projektpartner vom Schulbiologiezentrum Hildesheim von seiner Arbeit. ,,Anfang des Jahres haben wir die ,,Gelbbauchunken-Kiste‘‘ als Umweltbildungsmaterial fertiggestellt. Diese ist unter anderem als PDF auf der Projekt-Homepage abrufbar. Das ist ein wirklich tolles Angebot‘‘ so Petersen. 

 

Im Anschluss an die Veranstaltung führten Bruno Scheel und Kim Fasse die Teilnehmer*innen zur Exkursion in den Steinbruch Salzhemmendorf. Im vergangenen Winter konnten hier in Zusammenarbeit mit der Firma Rheinkalk GmbH insgesamt drei Betonbecken für die Geburtshelferkröte eingebaut werden. ,,Wir freuen uns, dass die neuen Betongewässer bereits im ersten Jahr so gut funktionieren. In allen drei Becken konnten wir den ganzen Sommer über Larven der Geburtshelferkröte feststellen‘‘ berichtet Kim Fasse. ,,Wir danken der Firma Rheinkalk GmbH für diese tolle Möglichkeit und freuen uns auf eine weiterhin sehr gute Zusammenarbeit‘‘.

 

Foto: Christian Zöller