Das Projektteam besichtigt Betongewässer in den Niederlanden - Foto: Christian Höppner
Im Vordergrund stand dabei die Besichtigung von sogenannten ,,Basisbiotopen‘‘ und Betongewässern für Amphibien. Diese Gewässer werden von der IKL insbesondere für die Arten Gelbbauchunke und Geburtshelfer-kröte angelegt, welche zwei der vier Zielarten im LIFE BOVAR-Projekt darstellen.
Unter Leitung von Wil Niessen, Bauleiter bei der IKL, wurden unter anderem Schachtringe (siehe Foto), Fertigbetonbecken und mit Beton ausgegossene Gewässer als unterschiedliche Möglichkeiten der Wasserhaltung für Amphibiengewässer besichtigt. Letztere werden auch als ,,Basisbiotope‘‘ bezeichnet, wobei sich unter dem Beton zusätzlich zwei Schichten aus Vlies und eine weitere Schicht aus (Kautschuk-)Folie befindet. Auch ist es bei den Fertigbetonbecken wichtig, dass diese einmal jährlich abgelassen und gereinigt werden können - ,,damit keine Fressfeinde mehr vorkommen, die im Frühjahr die Larven von Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte fressen‘‘, erklärt Niessen. Neben den verschiedenen Betongewässern werden zudem Landlebensräume in Form von Trocken- bzw. Bruchsteinmauern an den Gewässern angelegt, um den Amphibien geschützte Tagesverstecke zu bieten.
Eine kleine Besonderheit zeigt sich zudem in den Maßnahmenflächen. Hierbei handelt es sich nämlich zum Großteil um Gärten und Grundstücke von Privateigentümern in mitten von Wohngebieten und nicht vorrangig um Naturschutzgebiete oder Steinbrüche wie in Südniedersachsen. ,,Die Menschen hier sind stolz darauf, etwas für bedrohte Amphibienarten in ihren Gärten tun zu können. Darum fragen sie uns, ob wir ihnen ein solches Gewässer im Garten anlegen‘‘, so Niessen.
Insgesamt war es für das LIFE BOVAR-Projektteam ein interessanter Tag mit vielen Eindrücken und einem angeregten fachlichen Austausch mit dem niederländischen Projektpartner. Ob und inwieweit Betonbecken in den Projektgebieten des NABU Niedersachsen für die Wasserhaltung in Gewässern für Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke und Co. notwendig sind, wird sich allerdings erst im Laufe des Projektes zeigen.