Die Kreuzkröte (Epidalea calamita)
Merkmale
Die Kreuzkröte wird 4-8 cm groß. Besonders charakteristisch ist der gelblich-weiße Streifen, der vom Kopf über den Rücken bis zum Hinterleib verläuft. Die Haut der Kreuzkröte ist gräulich bis grünlich und mit grünlich bis gräulich-braunen Flecken marmoriert. Zudem hat sie relativ kurze Hinterbeine, weshalb sie sich, anders als die anderen europäischen Froschlurche, vorwiegend laufend fortbewegt.
Verbreitung
In Europa kommt die Kreuzkröte von der Iberischen Halbinsel im Südwesten bis Südschweden und Weißrussland im Nordosten vor. In Deutschland ist die Kreuzkröte nahezu flächendeckend vertreten und ist häufig in Bergbaufolgelandschaften anzutreffen.
DGHT e.V. (Hrsg. 2014): Verbreitungsatlas der Amphibien und Reptilien Deutschlands, auf Grundlage der Daten der Länderfachbehörden, Facharbeitskreise und NABU Landesfachausschüsse der Bundesländer sowie des Bundesamtes für Naturschutz.
Lebensraum
Die Kreuzkröte kam ursprünglich vor allem in Auenlandschaften vor. Heute besiedelt die Pionierart vorwiegend Sekundärhabitate in offenen und vegetationsarmen Flächen. Landlebensräume sind trockenwarme Bereiche, die heutzutage in aktiven und ehemaligen Sand-, Kies, und Lehmgruben, Steinbrüchen oder Truppenübungsplätze zu finden sind. Zudem muss das Bodensubstrat relativ locker sein (z.B. Sand), da sich die Kreuzkröte, neben der Nutzung von Felsspalten als Tagesversteck, häufig in den Boden eingräbt. Als Laichgewässer bevorzugen Kreuzkröten stark besonnte und temporär wasserführende Flach- und Kleinstgewässer.
Fortpflanzung
Die männlichen Kreuzkröten beginnen zwischen Ende März und Anfang April mit ihren charakteristischen lauten Paarungsrufen. Zwischen April und Mai erfolgt die Ablage der Laichschnüre in flachen, meist temporären Gewässern. Eine Laichschnur kann dabei 1000-9000 Eier enthalten. Bereits innerhalb weniger Wochen können sich die Kaulquappen zu kleinen Kreuzkröten entwickeln. Damit sind sie perfekt an die temporären Laichgewässer, welche sehr schnell austrocknen können, angepasst.
Gefährdung
Die Zerstörung oder Beeinträchtigung von Klein- und Kleinstgewässern durch Zuschüttung oder Eintrag von Müll, der Einsatz von Dünger und Umweltgiften, wie auch die aufkommende Sukzession gefährden und zerstören viele Lebensräume der Kreuzkröte.
Schutzstatus
Europaweit geschützt nach der FFH-Richtlinie (Anhang IV) und „streng geschützt“ gemäß Bundesnaturschutzgesetz. Streng geschützte Arten dürfen nicht gefangen, verletzt oder getötet werden. Außerdem ist es verboten, sie durch Aufsuchen ihrer Lebensstätten zu beunruhigen.
Literatur: Sinsch, U. (1998): Biologie und Ökologie der Kreuzkröte. Laurenti-Verlag, Bochum.