Erfolgreiche Kooperation mit dem Tierpark Hamm
Bad Sassendorf-Lohne. In der Projektregion Soest wurden von der Biologischen Station Soest der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Rahmen des LIFE Projekts über 300 neue Laichgewässer für die Gelbbauchunke angelegt. Damit diese auch langfristig erfolgreich besiedelt werden, wird zukünftig die Bestandsstützung ausgeweitet. Seit diesem Jahr unterstützt auch der Tierpark Hamm dieses wichtige Artenschutzprojekt, indem er als Zuchtstation für eine sogenannte Zwischenvermehrung fungiert.
Im Rahmen des Artenschutzprojektes werden erwachsene Tiere aus den Tümpeln entnommen und zeitweise zur Zwischenvermehrung in den Zuchtstationen, wie dem Tierpark Hamm, gehalten. Dort pflanzen sich die Gelbbauchunken natürlich fort. Die Elterntiere werden anschließend wieder in ihr Ursprungsgebiet zurückgesetzt. Die Nachzuchten kommen in neu angelegte Gewässer und können diese besiedeln. So sollen sich die Bestände der bedrohten Tierart langfristig stabilisieren. Bei einem regelmäßigen Monitoring in den nächsten Jahren wird die weitere Entwicklung der Art in den Gebieten untersucht.
Foto 1: Freilassung der jungen Gelbbauchunken (Foto: Tierpark Hamm) Foto 2: Vorsichtig werden die einzelnen Tiere in ihren Lebensraum gesetzt (Foto: Tierpark Hamm)
Bereits im ersten Jahr der Kooperation konnten Gelbbauchunken nachgezüchtet werden – ein erster großer Erfolg dieser Zusammenarbeit. Die Nachzuchten werden, kurz bevor sich die Kaulquappen zu Unken entwickelt haben, ausgewildert. Ende August konnten so insgesamt 40 nachgezüchtete Jung-Unken in die Natur entlassen werden. Dies erfolgte in den beiden Naturschutzgebieten „Pöppelsche Tal“ bei Eikeloh und „Büecke-Kleiberg“ bei Soest. Hier wurden in den letzten Jahren viele neue Laichgewässer für die Amphibien angelegt, so dass die Gebiete ideale Lebensräume bieten.
An dieser Stelle möchten sich die Biologische Station der ABU und der Tierpark Hamm für die Unterstützung und Genehmigung seitens der beteiligten Behörden bedanken, mit denen eine solche Zusammenarbeit erst möglich wird. Volker Burgard, Stadt Hamm, Dezernent für Klima, Umwelt und Migration, unterstreicht die Bedeutung des Projektes: „Der Tierpark Hamm etabliert sich als Artenschutzorganisation.“ Von allen Beteiligten wird eine langfristige Kooperation angestrebt und diese Artenschutzarbeit soll in naher Zukunft auf weitere Amphibienarten ausgedehnt werden.
Beim zweiten Artenschutztag des Tierparks am 31. August konnten sich die Besucher an mehreren Infoständen über aktuelle Artenschutzprojekte informieren. Beim Infostand der Biologischen Station Soest ging es schwerpunktmäßig um Amphibien, die Gelbbauchunke im speziellen sowie das LIFE Projekt. Bei einer Sonderführung präsentierten Felicitas Schulte, Kuratorin Tierpark Hamm und Christian Härting, Projektmitarbeiter LIFE Bovar, die Zuchtstation sowie die Gelbbauchunken und konnten den Teilnehmern allerlei Wissenswertes über das Projekt und die Art berichten.
Foto 3: Ein Blick in die Zuchtstation mit Mitarbeitern Foto: Tierpark Hamm)Foto 4: Eine gute Zusammenarbeit (Foto: Tierpark Hamm)